Das Gleitschleifen spielt eine entscheidende Rolle in der Nachbearbeitung von Metallteilen, die durch additive Fertigung hergestellt werden, und verbessert sowohl das Erscheinungsbild als auch die Leistung. Bei diesem Prozess werden die Teile in eine Gleitschleifkammer zusammen mit Schleifmitteln, typischerweise in Form von Keramik- oder Kunststoffpellets, gelegt. Die Kammer vibriert, wodurch die Schleifmittel wiederholt auf die Oberfläche der Teile treffen, unerwünschte Grate entfernen, scharfe Kanten abrunden und die Oberflächenrauheit allgemein reduzieren.
Diese Oberflächenverfeinerung verbessert nicht nur die Ästhetik; sie ist auch für die funktionale Verbesserung unerlässlich. Das Gleitschleifen erhöht die Ermüdungsbeständigkeit und die Gesamtbeständigkeit der Teile, wodurch sie besser für Anwendungen mit hoher Belastung geeignet sind. Darüber hinaus erzeugt es ein einheitliches Finish, das die Verschleißfestigkeit verbessert und die Reibung in beweglichen Komponenten reduziert. Dieser Prozess gewährleistet eine konsistente und präzise Oberflächenqualität, die für die Einhaltung industrieller Standards und die Sicherstellung einer zuverlässigen, langlebigen Leistung unerlässlich ist. Für Branchen, die hohe Präzision verlangen, wie die Automobil-, Luft- und Raumfahrt- sowie die Medizingeräteindustrie, ist das Gleitschleifen ein entscheidender Schritt, um das erforderliche Niveau an Komponentenqualität und Funktionalität zu erreichen.
Am Fraunhofer IGCV sind wir Pioniere eines Multimaterialprozesses in der additiven Fertigung, der es uns ermöglicht, mehrere Materialien in einer Komponente zu kombinieren. Dieser Ansatz erlaubt es uns, Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften auf Voxel-Ebene genau dort anzuwenden, wo sie benötigt werden – sei es für mechanische Festigkeit, thermische oder elektrische Leitfähigkeit. Das Ergebnis ist eine für ihre Anwendung optimierte Komponente, die eine verbesserte Leistung bietet und in einem einzigen Prozess hergestellt wird. Dieser Pulverbett-basierte Herstellungsprozess arbeitet nach dem charakteristischen Schicht-für-Schicht-Prinzip der additiven Fertigung. Nachdem eine feine Pulverschicht aufgetragen wurde, schmilzt und verfestigt ein Laser selektiv das Pulver in den vorgesehenen Bereichen. Die Bauplatte wird danach um eine Schicht abgesenkt und der Vorgang wiederholt. Beim Multimaterialprozess wird ein zusätzliches Material eingebracht, indem zunächst Material A durch Absaugen entfernt wird, wodurch freie Bereiche entstehen, in die Material B eingebracht werden kann. Dadurch ist es möglich, während der Produktion zwischen zwei Materialien zu wechseln.