Instandhaltung

Um zukünftige Herausforderungen eines Produktionssystems antizipativ aufzuzeigen, dient eine systematische Identifizierung möglicher Schock- und Stressfaktoren eines Unternehmens – was zugleich die Basis einer weitgehenden Vermeidung von ungeplanten Produktionsstillständen darstellt. Nachfolgend wird das, im Zuge des Fraunhofer Innovationsprogramm »RESYST« entwickelte Vorgehensmodell, bei dem das betrachtete Produktionssystem nach seiner Resilienz bewertet wird und sukzessive Resilienz-erhöhende Maßnahmen einleitet, übersichtlich dargestellt:

Schritt 1

Um den individuellen Anforderungen eines Produktionssystems gerecht zu werden, erfolgt im ersten Schritt eine IST-Erhebung mittels eines 2-stufigen Fragebogens. In der ersten Ebene beinhaltet dieser größtenteils qualitative Fragestellungen – über Branche, Wettbewerbssituation, Kundenspektrum und weitere Details – die zum besseren Verständnis des jeweiligen Produktionssystems führen.

Schritt 2

Nachdem der IST-Zustand erhoben und die Resilienzanforderungen ermittelt wurden, ist nun ihre Evaluierung samt Festlegung des gewünschten SOLL-Zustands, wie in Abbildung 4 dargestellt, an der Reihe. Grundsätzlich ergeben sich zwei Zielgrößen bei der Definition des SOLL-Zustands: zum einen ist eine Verkleinerung bzw. Eliminierung der Blasen vorteilhaft, denn das bedeutet eine verringerte bzw. beseitigte Auswirkung der Gefahrenquellen auf das Produktionssystem; zum anderen wird eine Verschiebung der Blasen in einen anderen Quadranten angestrebt, indem diese am besten beherrschbar sind.

Schritt 3  

Um die erhöhten Resilienz-Zielvorstellungen auch im operativen Betrieb zu realisieren, kommt ein eigens für die Resilienz-Fähigkeitssteigerungen entworfener Methodenbaukasten zum Einsatz. Bei der Auswahl der Handlungsempfehlungen stehen nicht nur die bekannten Kenngrößen Risiko und Kosten, sondern auch die Resilienz im Fokus. Dadurch kann sich ein robustes Produktionssystem, welches Herausforderungen aus internen und externen Schock- und Stressfaktoren beherrscht, entwickeln.

 

Robert Glawar

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Dipl.-Ing. Robert Glawar

Gruppenleitung

Fraunhofer Austria Research GmbH
Theresianumgasse 7
1040 Wien

Telefon +43 676 88861607

Um Unternehmen, die KI-gestützte Verfahren und Cloud-Lösungen einsetzen möchten, auf dem Weg in die resiliente Instandhaltung zu unterstützen, stehen ein detailliertes Vorgehensmodell und ein Template zur Beschreibung entsprechender Use Cases zur Verfügung. Beides wurde als Web-Anwendung entwickelt. Das Vorgehensmodell bietet in sieben Schritten, von der Problemanalyse, der Daten- und Sensorikauswahl, über Entwicklungsschritte bis zur Abnahme und Zertifizierung detaillierte Erläuterungen für eine erfolgreiche Implementierung.

Vorgehensmodell zur Entwicklung eines intelligenten Cloud-Service in der Instandhaltung am Beispiel von Bestandsmaschinen

Das Use-Case Template bietet die Möglichkeit anhand von Fragen und Erläuterungen einen möglichen cloudbasierten Use-Case in der Instandhaltung systematisch zu beschreiben. Dabei wird sowohl die frühe Phase der Ideenfindung solcher Cases unterstützt als auch die Dokumentation bereits implementierter Anwendungen, die dann als Input für den Aufbau einer Datenbank zur Sammlung von Use Cases verwendet werden. Je nach Umsetzungsstand werden dem Nutzer durch das Tool unterschiedlich detaillierte Fragen gestellt, deren Beantwortung ihn an die Berücksichtigung aller notwendigen Umsetzungsschritte erinnert und so als Basis einer systematischen Entwicklung genutzt werden kann.

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Dr. Bernd Bienzeisler

Leiter Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart, Deutschland

Telefon +49 711 970-2088

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Wolfgang Schäfer

Gruppenleitung Prüfsystem-Software

Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP
Campus E3 1
66123 Saarbrücken, Deutschland

Telefon +49 681 9302-3985

Die Smart Maintenance Community verfolgt das Ziel, Unternehmen bei der Sicherung und Erweiterung ihrer Produktionsstandorte durch eine enge Vernetzung von anwendungsorientierter Forschung und zügigem, industriellen Einsatz umfassend zu unterstützen. Eine intelligente Instandhaltung – die Smart Maintenance – ist dabei der Enabler, der die notwendigen digitalen Transformationsprozesse vorantreibt und sicherstellt.

Weitere Themenfelder der Resilienten Wertschöpfung