Leistungszentren

Leistungszentren organisieren den Schulterschluss der universitären und außeruniversitären Forschung mit der Wirtschaft und zeichnen sich durch verbindliche, durchgängige Roadmaps der beteiligten Partner in den Leistungsdimensionen Forschung und Lehre, Nachwuchsförderung, Infrastruktur, Innovation und Transfer aus. Sie sind ein Angebot an die Politik, wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlichem Nutzen prioritär zu entwickeln.

Von Wissenschaftsclustern zu Leistungszentren

Die Weiterentwicklung der Wissenschaftslandschaft in Deutschland wird über einen Wettbewerb der Standorte um Exzellenz und Innovationskraft erfolgen. Zukünftig werden die Wissenschaftsregionen gewinnen, denen es gelingt, integrierte Standortkonzepte neuer Qualität zu entwickeln und gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nachhaltig umzusetzen.

Als profilierte Einrichtung der angewandten Forschung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gestaltet die Fraunhofer-Gesellschaft das Innovationsgeschehen in Deutschland maßgeblich mit. Sie bietet an, im strategischen Schulterschluss mit ihren Partneruniversitäten ihr Engagement zur nachhaltigen Entwicklung von Wissenschaftsstandorten zu regionalen Leistungszentren noch weiter zu verstärken.

Integrierte Standortkonzepte neuer Qualität zeichnen sich durch folgende Merkmale und Ziele aus:

  • Sie überzeugen durch ein thematisches Profil mit Alleinstellung auf nationaler und europäischer Ebene.
  • Sie verbinden exzellente Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung, Transfer und wirtschaftliche Aktivitäten zu einem leistungsfähigen Innovationssystem mit regionaler, nationaler und europäischer Wirkung und internationaler Ausstrahlung.
  • Sie beziehen die relevanten Akteure aus Wissenschaft (Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungsinstitute), Wirtschaft (KMU, Unternehmen und Verbände) und Politik ein und verpflichten sie auf eine gemeinsame Roadmap.
  • Sie haben als regionalen Anker und Kern eine leistungsfähige Universität.
  • Sie sind in erster Linie an einem Standort konzentriert, lassen themenspezifisch aber auch eine transregionale Ausprägung mit vernetzten Standorten zu.
  • Sie fördern die interdisziplinäre, transdisziplinäre und branchenübergreifende Zusammenarbeit.
  • Sie stärken die Innovationskraft insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen.
© Fraunhofer-Gesellschaft

Fraunhofer-Strategie zur Förderung von Leistungszentren

Die Fraunhofer-Strategie zur nachhaltigen Standortentwicklung setzt nicht vordergründig auf neue Formate und Instrumente, sondern auf neue Qualität und Verbindlichkeit in Leistung und  Wirkung. Basis ist die bestehende intensive Kooperation mit den Universitäten und die regionale Vernetzung in die Wirtschaft.
 

Basis sind die von Fraunhofer-Instituten und ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern maßgeblich mitgestalteten Exzellenz- und Spitzencluster, Sonderforschungsbereiche, Innovationsallianzen und das neue Instrument des Forschungscampus. Basis sind auch die von Fraunhofer im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation eingeführten Fraunhofer-Innovationscluster, die die innovationsorientierte Forschung von Fraunhofer-Instituten, ihren Partneruniversitäten und regionaler Wirtschaft zu profilgebenden regionalen Schwerpunktthemen bündeln. Auf diesen Elementen setzt die neue Strategie auf.

Stufe 1: Weiterentwicklung von Standorten zu Leistungszentren

Die Fraunhofer-Strategie zur nachhaltigen Standortentwicklung hat zwei Stoßrichtungen. In der ersten Stufe geht es um die regionale Weiterentwicklung gegebener Standorte zu Leistungszentren. Sie basiert auf einem themenzentrierten, strategischen Masterplan, der von den beteiligten Fraunhofer-Instituten im Schulterschluss mit den Universitäten entwickelt wird und der weitere lokale Wissenschaftspartner und die regionale Wirtschaft einbezieht. Ziel ist jeweils, im Rahmen einer Roadmap durch abgestimmte Berufungspolitik, gemeinsame Initiativen in Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung, Transfer und Verwertung sowie durch abgestimmte Investitionsinitiativen in Bau und Ausstattung die Standortprofilierung wirksam voranzutreiben.

Stufe 2: Transregionale Vernetzung von Fraunhofer-Standorten

In der zweiten Stufe steht die transregionale Vernetzung von Fraunhofer-Standorten im Vordergrund. Fraunhofer ist durch die bundesweite Präsenz der Institute an allen maßgeblichen Wissenschaftsstandorten, die jeweilige intensive Kooperation mit Wissenschaftspartnern vor Ort und die professionelle Fähigkeit zur institutsübergreifenden Verbundbildung und Systemforschung wie keine zweite Einrichtung in der Lage, Standorte zu leistungsfähigen Forschungs-Task-Forces zu vernetzen, die exzellenz- und innovationsorientiert in relevanten Feldern Themenführerschaft übernehmen und Ergebnisse liefern.